Holy Days Are Coming...

Veröffentlicht auf von Florian Kemmer

Vor besinnlichen Tagen stehen in aller Regel außerordentlich stressige Tage, was an  Weihnachtsgeschenken und vor allem an Weihnachtsfeiern liegt. Selbst mich hat dieser Weihnachtsfeierstress schon erreicht. Nein, es reicht nicht, dass die Schule eine Weihnachtsfeier für die Belegschaft organisiert. Meine Abteilung (department modern languages) hat am Dienstag eine eigene Weihnachtsfeier. Der Grund dafür war schnell gefunden: Die Weihnachtsfeier der Schule war mit 30 Pfund ziemlich teuer. Nur ließen unsere Kollegen uns, die Assistants,  in dem Glauben, sie würden auch gehen, weswegen wir uns angemeldet haben. Und wir sollten es nicht bereuen. In meinem besten Zwirn (Anzug, Hemd) radelte (!) ich um sieben Uhr los. Etwas verspätet traf ich Roxanne und Sofi, und wir bahnten uns unseren Weg in den Keller des Royal Cambirdge Hotels. Was sich da abspielte muß man einfach erlebt haben. Alle Gäste waren sehr schick angezogen (die älteren Damen stehen den Mädels da  in nichts nach, nur dass es eben zu diesem Anlaß angebracht war). Absolut überraschend war allerdings, dass alle Gäste bereits um 7.45pm in äußerst ausgelassener Stimmung waren. Es wurden Christmas-cracker ( Knallbonbons mit kleinen Geschenken und Witzen drin) geöffnet, alle Gäste setzten sich kleine kitschige aber irgendwie süße Hüte auf, und auf den Tischen lagen lange dünne Luftballons, die man aufblasen und auf den Nachbartisch schießen konnte, was ich auch dreimal erfolglos versuchte. Alle waren super gelaunt, obwohl noch niemand etwas getrunken hatte.  Das war schon mal wirklich sehenswert und auch ansteckend. Während ich meine Luftballons aufblies, plauderte ich mit David, einem Englischlehrer der Schule über Gott und die Welt. Dann gings recht zügig los mit unserem 3-Gänge-Menü. Vorspeise: Garnelen-Salat in Cocktailsoße, Hauptgang: Rindfleisch mit Ofenkartoffeln und Champignons, Nachspeise: Christmas-pudding, eine Art Kuchen mit Allerlei Weihnachtlichem und Vanillesoße. Das Essen war schon gut und lecker, aber für 30 Pfund hätte es noch ein bißchen mehr oder noch ein bißchen außergewöhnlicher sein können, oder die Getränke hätten im Preis inbegriffen sein können. Als ich mit David grade bei seiner griechischen Frau angekommen war,  ging doch glatt um halb zehn das Licht im Saal aus und auf der Tanzfläche an. Als Fan der 80er ließ ich mich bei Chaka Khans „Ain´t nobody“ natürlich nicht zweimal bitten. Also begab sich der Großteil unserer Feiergesellschaft auf die Tanzfläche und schwang die Hüften. Ich habe mir dabei mal versucht vorzustellen, wie meine Lehrer von früher bei Ihrer Weihnachtsfeier tanzen. Ich habe es nicht geschafft. Um halb zwölf verließ ich die Veranstaltung um einige Erfahrungen reicher.  

Am Freitag machte ich mich auf nach London, um Werner und Mama dort zu treffen. Wir verbrachten zwei herrliche Tage in London, bevor wir nach Cambridge umgezogen sind. Zielstrebig fand Mama den einzigen Weihnachtsmarkt mit deutschen Glühwein und Bratwurst in (vermutlich) ganz London. In Cambridge besichtigten wir vor allem die Colleges (wenn auch nur von außen) Heute sind beide wieder nach Hause geflogen, nicht ohne ein bißchen Heimweh bei mir zu hinterlassen. Aber es geht turbulent weiter: Morgen mit der nächsten Weihnachtsfeier, dann Handball am Donnerstag und eine private Weihnachtsfeier mit Wichteln am Freitag.

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